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Datum
27.07.2023

EU will den digitalen Euro für Verbraucher

Bargeldlos bezahlen, gehört längst zu unserem Alltag: Sei es mit der Kredit- und Debitkarte, dem Smartphone per PayPal, Google oder Apple Pay. Möglicherweise wird in naher Zukunft innerhalb der EU der elektronische Euro als Zahlungsmittel akzeptiert. Die Europäische Zentralbank (EZB) entscheidet im Oktober 2023 über dessen Einführung. Das virtuelle Zahlungsmittel soll dann ab 2026 als gesetzliches Zahlungsmittel in der Euro-Zone gelten.

Digitaler Euro
(GettyImages/MicroStockHub)

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Europäische Zentralbank (EZB) arbeitet seit Jahren an der Einführung von elektronischem Geld, jetzt steht das Projekt „digitaler Euro“ kurz vor der Realisierung.
  • Eine finale Entscheidung der EZB über die Einführung des digitalen Euros als gesetzliches virtuelles Zahlungsmittel in der Euro-Zone ist für Oktober 2023 geplant.
  • Der digitale Euro funktioniert kostenlos und ohne zwischengeschaltete Banken und Kreditdienstleister.
  • Eine Abschaffung des Bargelds ist nicht geplant, sodass Verbraucher weiterhin Euro-Scheine und Münzen als Zahlungsmittel nutzen können.

Was ist der digitale Euro?

Beim digitalen Euro handelt sich um elektronisches Geld. Mit der Einführung des digitalen Euros will die EU-Kommission bargeldloses Bezahlen sicher und benutzerfreundlich gestalten, unabhängig von Dienstleistern, die außerhalb der EU ansässig sind. Einkäufe und Geldtransfer sollen mit dem virtuellen Euro für Verbraucher gebührenfrei werden. Derzeit prüft die EZB, wie der Einsatz und die Ausgabe des digitalen Euros aussehen könnten.

Wann kommt der digitale Euro?

Eine finale Entscheidung über die Einführung des digitalen Euros als gesetzliches Zahlungsmittel ist für Oktober 2023 geplant. Stimmt die EZB einer gesetzlichen virtuellen Währung zu, kann der digitale Euro bereits im Jahr 2026 eingeführt werden, Expertenstimmen zufolge jedoch frühestens 2028.

Wie soll die Zahlung mit dem digitalen Euro funktionieren?

Im Gegensatz zu den bisher genutzten bargeldlosen Zahlmethoden werden bei Einkäufen und Transaktionen mit der elektronischen Währung keine Banken oder Kreditdienstleister zwischengeschaltet sein.

Geplant ist aber, dass Verbraucher bei Banken oder Zahlungsanbietern ein digitales Euro-Konto eröffnen. Für Dienstleistungen wie Kontoeröffnung und/oder -schließung fallen dabei keine Gebühren an. Auch das Zahlen von Einkäufen sowie die Durchführung von Geldtransfer sind dann für Verbraucher kostenlos.

Das virtuelle Zahlungsmittel steht ähnlich wie beim Bezahlen mit dem Smartphone in einer „elektronischen Geldbörse“ zur Verfügung – für die Nutzung ist keine Internetverbindung erforderlich. Mit der Einführung des digitalen Euros als gesetzliches Zahlungsmittel wären alle Händler im Euro-Währungsraum verpflichtet, das virtuelle Geld anzunehmen.

Ausnahme: Kleine Läden wie beispielsweise Kioske, die über kein Kartenlesegerät für Zahlungen verfügen. Sie sind nicht zur Annahme der Digitalwährung verpflichtet.

Was sind die Vor- und Nachteile des digitalen Euros?

Apple Pay, Samsung Pay, Google Pay oder PayPal beherrschen derzeit den Markt des digitalen Zahlungsverkehrs innerhalb Europas. Mit der Einführung des digitalen Euros verspricht sich die EU-Kommission viele Vorteile:

  • größerer Wettbewerb im digitalen Zahlungsverkehr
  • Unabhängigkeit gegenüber internationalen Anbietern
  • stabile digitale Währung für EU-Bürger
  • schnelle, bargeldlose Zahlung
  • Reduzierung von Geldwäsche und dem Umlauf von Falschgeld

Es gibt aber auch Zweifel und kritische Stimmen zur virtuellen Währung: Nachteile für Verbraucher sind die geplanten Obergrenzen für den digitalen Euro, die derzeit zwischen 500 und 3.000 Euro liegen. Und Zahlen mit dem digitalen Euro ist nicht anonym.

Weitere Kritik gibt es laut einer Umfrage des Bankenverbandes BdB aufgrund fehlender Zinsen für das digitale Geld. Der Großteil der Befragten sieht keine Notwendigkeit für die Einführung eines virtuellen Zahlungsmittels in Europa, da aktuell ausreichend Anbieter auf dem Markt seien.

Wird Bargeld künftig abgeschafft?

Mit Einführung des digitalen Euros wird das Bargeld nicht abgeschafft. Im Gegenteil: Es soll leichter verfügbar sein und in Zukunft nicht nur in Banken und an Geldautomaten ausgegeben werden. Verbraucher sollen auch im Einzelhandel Bargeld erhalten, und zwar, ohne dass ein Einkauf erforderlich ist.

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